Wenige Künstler dürfen auf einen derart kontinuierlichen Output verweisen wie BPC- Resident Joakim Ijäs, weitaus besser bekannt als Kiki. Kontinuität bedeutet für Kiki nicht zuletzt die permanente Weiterentwicklung seiner musikalischen Vision – sein großartiges zweites Album Kaiku stellt das eindrucksvoll unter Beweis. Die aktuelle 12 Cinema Obscura schließt ebenso nahtlos an US-House Traditionen an, wie sie selbige mit atmosphärischer Dichte und klanglichen Extravaganzen ad absurdum führt. Die A-Seite ist ein brandneues Werk des Wahlberliners und steht stellvertretend für die oben angedeuteten Qualitäten. Absolut relaxed, geradezu unprätentiös, rollt Sumore mit Herzschlagfrequenz, generiert Energie aus sich selbst und schwingt ruhig wie ein gigantisches Pendel über den Floor. In der zweiten Hälfte entwickelt der Track langsam einen majestätisch-verhaltenen Melodieklimax und entlässt uns mit leicht schrägem Augenzwinkern in die Flipside. Deren Opener ist dem geneigten Hörer von Seth Troxlers sensationeller Boogybytes CD bekannt. Auch Cinema Obscura nimmt sich viel Zeit, strahlt eine fast stoische Ruhe aus, atmet förmlich, bewegt sich in Wellen, bis sich endlich ein hypnotisch bouncender Piano-Lick in die rollenden House-Percussions ergießt. B2 ist ein weiterer alter Bekannter: Wir feiern Wiederhören mit Good Voodoo, dem ersten 12-Hit aus Kikis Album Kaiku. Subb-an – ein höchst interessanter Liveset- Spezialist aus Birmingham mit VÖ's bei Mothership, One Records und BPC hat schon für den technoid reduzierten Sound des Digi-Bonus der Immortal-Single gesorgt. Seine Good Voodoo Interpretation bewegt sich mit kreisendem Beat und Vocal-Fragmenten ganz im Flow der Vorgänger-Tracks. Ein durchgehendes Delay schafft sich seinen eigenen klanglichen Mikrokosmos und beschleunigt Good Voodoo mit unwiderstehlichem House-Drive. Kikis Digi-Bonus überrascht mit einer obercoolen Stehbass-Line und hinterrücks einschleichender Kick. Zusammen mit Percussion und einem Vocal-Loopsample entwickelt Damaja eine fast filmische Atmosphäre.