Alexander Köberlein (2004) Cenere e Lava (c+p: Schwoißfuaß e.K., Dorfstr. 23, 72119 Ammerbuch, Germany). Im Frühjahr 2004 fragte mich der in Tübingen lebende italienische Maler Ciro Lauto, ob ich mir vorstellen könnte, parallel zu seinem Projekt, seiner Ausstellung „Cenere e Lava“ eine Musik zu komponieren. Es war wie eine kleine Offenbarung, das Erkennen, dass - indem ich mich auf Ciro Lautos Gedanken, auf Ciros Welt einlasse, mir ganz neue musikalische Freiheiten erwachsen würden. Ich fühlte mich tatsächlich vollkommen frei, gerade auch in der Benutzung der Werkzeuge und der Materialien. Nicht nur der Instrumente, etwa der (verfremdeten)Blockflöte oder der Stimme. Und da ich überhaupt gar keine Ahnung von bildender Kunst habe, genügte es mir am Anfang, Ciros Intentionen zu erkennen, seine Gedanken zu lesen. Nachzuempfinden, wie Ciro arbeitet. Es war dann nur noch ein kleiner Schritt zur Analogie. Respiro Vesuviano, „Der vesuvische Atem“, Abissi della dissacerazione „Der Abgrund der Entmystifizierung“. Le Cenere buie della banalita quotdiana „Die dunkle Asche der täglichen Banalität“, A discapito del vulcano „Gegen den Willen des Vulkans“, Eruzione perenne „Der ewige Ausbruch“ , Sgravio „Entbindung“ Nun, vielleicht „hören“ auch Sie die Gerüche, die Erinnerungsfetzen an neapolitanische Abende einer Jugend in den Sechzigern in der Komposition „Vesuvischer Atem“ und all die anderen vagen Impressionen: Die Geräusche der fernen Fabrik, das Akkordeon, das kommt und geht. Vielleicht hören Sie aber auch etwas ganz anderes. Sie suchen Weltmusik, Filmmusik, Jazz oder Lounge, oder malerische Musik? Sie werden es finden.