„Stücke sind wie Seismographen“ sagt Adriana Hölszky mit Bezug auf ihr eigenes Komponieren – und doch trifft dieser Satz auf alle Stücke dieses Albums zu: Musik als Seismograph für die ästhetischen Prämissen, musikalischen Vorstellungen und kompositorischen Gegebenheiten, aber auch über die Entstehungszeit hinweg für den Umgang, den Musiker wie Hörer mit ihr pflegen, das sich wandelnde Verständnis von Musik. Die Kombination der hier von Julius Berger und Stefan Hussong eingespielten Werke zeigt, dass bei allem Historismus des Musiklebens die neueste und die alte Musik sich nicht widersprechen, sondern gerade aus dem Blickwinkel und den Erfahrungen der neuesten sich überraschende Zugänge zur alten ergeben.