Siegfried Köhlers Werdegang ist eine stete Gratwanderung zwischen E- und U-Musik. Das Instrument, mit dem seine musikalische Laufbahn begann, war die Harfe, für die er bereits 1941 die Humoreske schrieb. Neben seiner Laufbahn als Harfenist, Korrepetitor und Kapellmeister war es doch eher die leichte Muse, die ihn in den kommenden Jahren beflügelte. Die Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Verleger Kurt Neufert führte rasch zu Erfolgsstücken wie der Operette Alles Capriolen (Im Stil einer Kriminalkomödie), die mit ihrer ungewöhnlichen Instrumentation, ihrer rhythmischen und formalen Raffinesse und ihrem an Bernstein und Gershwin anklingenden Drive im Theater der frühen Nachkriegszeit ganz neue Klänge hervorzauberte. In einer Zeit, in der der U-Musik in manchen Köpfen des Musikgeschäfts eine gewisse Anrüchigkeit anhaftete, schien es für Köhler geraten, diesen Teil seines Schaffens hinter Pseudonymen zu verstecken - und so wurden aus dem in Saarbrücken, Wiesbaden und später in Stockholm verpflichteten Dirig