Am Ende des Anfangs

Am Ende des Anfangs

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Die einen Musiker sprechen davon, dass Menschen in Städten mit Häfen noch Hoffnung hätten. Andere erkennen den kreativen Nutzen von Umstürzen, Brüchen und Störungen. Wie Vincent, der ewig melancholische und zweifelnde Romanheld von Joey Goebel, haben auch havarii. aus Hamburg-Wilhelmsburg erkannt, dass vor allem die schmerzhaften Emotionen treiben. Das ewige Anfangen, Stolpern, Staub abklopfen und Wiederaufraffen bildet den Kern ihrer Songs. Wut und Enttäuschung, so schwer sie auch wiegen können, sorgen für den Schwung in der Musik. Und die kann dabei erstaunlich mitreißend und aufraffend sein. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug: so simpel die Formel seit Jahren auch ist, eine konsequente Umsetzung von Gefühl in Musik findet sich doch immer seltener. Was melancholisch, manchmal entrückt und immer wie aus einer Zwischenwelt klingt, pocht mit Nachdruck 21 Minuten als Hammer der Erkenntnis im Kopf auf Hörenden ein. havarii. geben sich dabei nie bemüht hart sondern einfach und entwaffnend offen. Wenn Emotion uns antreibt, sagen sie sich, warum sollten wir sie dann verstecken. So verbreitet jedes der fünf EP Stücke Authentizität von Lebensrealitäten aus einer Stadt, die sich vor lauter Masken und Musicals ihrer rauen Identität kaum noch bewusst zu sein scheint. Auf der Elbinsel gibt es noch keine Musicaltheater, die dem Kopfkino die Ecken und Kanten stumpfschleifen. Das ist auch hörbar. Eine Betriebsstörung im Wortsinn müssen sich havarii. wirklich nicht vorwerfen lassen. Das gerade veröffentlichte Video zu „Maskenball“ würde selbst David Lynch respektvolles Nicken abnötigen.