Das Debüt steht! Die Band Suralin veröffentlicht, kaum ein Jahr nach ihrer Gründung, ihren erstes Album Leda. Wer die griechische Mythologie kennt, weiß, dass Leda die Frau war die von Zeus, in der Gestalt eines Schwans, verführt wurde. Verführung, Schwäne und Musik - der Stoff aus dem die Träume sind. So wie hier beim Artwork und der Namensgebung mit der ästhetischen Wechselwirkung von Alt und Neu gespielt wird, spielen Suralin auch bei der Umsetzung ihrer musikalischen Ästhethik, mit den Gegensätzen zwischen diesen beiden Polen. Nur das hier nicht der Widerstreit zwischen Antike und Moderne heraufbeschworen wird. Die Verknüpfung zweier Dekaden scheint vielmehr das Thema zu sein. Musikalisch werden die 90 er ausgeblendet und eine Brücke zwischen Bands wie Gang Of Four, Fugazi, Trans Am, oder auch frühe Sonic Youth, zu Bands der Jetzt-Zeit wie Interpol, Editors oder auch Bloc Party gebaut. Hier ist nichts überladen und unnötig phrasiert, eine ganz besondere, minimalistische Mischung: Zwei Gitarren, ein Bass und ein Schlagzeug. Dazu gesellen sich ein bis zeitweise zwei Stimmen, die die Songs halten und wie ein roter Faden durch die neun Episoden auf Leda führen. Das zackig, kantige in der Musik und die Art der Ästhetik, die mit der Bühnenperformance vermittelt wird, erinnert bestechend an die besten Momente einer Zeit, in der sich im Post-Punk eine Art von diletantischer Funkyness ausbreitete.