Mrs. Yellow

Mrs. Yellow

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Seine Vergangenheit sei für ihn nur ein verwackeltes, unterbelichtetes Foto, sagt Tom Snively. Er traut seinen Erinnerungen nicht. „Ich weiß nicht, ob ich das alles tatsächlich erlebt oder nur geträumt habe...“ Zuviel getrunken? Zuviel gekifft? „Nein. Ich glaube, es liegt daran, dass ich mal eine Freundin hatte, die einem Guru verfallen war. Und dessen Devise war es, komplett in der Gegenwart zu leben, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und nicht mehr zurückzuschauen. Da haben wir immer diesen Meditations-Kram gemacht, den Körper vom Geist zu trennen und so...“ Komisch eigentlich, dass die Songs von Gown, die mit einer Ausnahme alle aus Toms Feder stammen, trotzdem irgendwie nach End-80er\u002F90er-Jahre-Jugendzimmer klingen. Nach Pavement, Mission of Burma, Dinosaur Jr. aber auch nach Graham Coxon, mit einer Spur Country-Rock - Gram Parsons vielleicht, von dem Gown auf „Mrs. Yellow“ auch „Hickory Wind“ covern. Habe ich Gram Parsons gesagt? Nun ja: Tom ist tatsächlich ein Cousin des Country-Rock-Pioniers. Will Oldham nannte ihn daher in Anspielung an eine amerikanische Zigarettenmarke nur „GPC“ – Gram Parsons’ cousin. Moment. DER Will Oldham? Genau. „Ich traf ihn in New York. Ich habe ihn über die Leute von Slint kennen gelernt. Bei unserem ersten Treffen zog er eine Angst erregende Grimasse und sagte kein Wort“, lacht Tom. Doch dann wurden sie gute Freunde und Will ist immer noch ganz scharf darauf, Tom auf den Bahamas zu besuchen, wo er teilweise aufgewachsen ist. Aber die Bahamas sind, wenn man mal von Sonne und Strand absieht, auch nicht das Wahre. Außer ein paar Hippies ist da nicht so besonders viel los. So verließ Tom die Inseln, lebte unter anderem eine Zeit in Baltimore (wo er Elliott Smith kennen lernte, der ihn als Bassisten für seine Band haben wollte) und machte Musik mit einem Projekt namens Lux Aeterna, das es mit einer Single sogar in die Top 10 der japanischen Single-Charts schaffte. „Ich war eher ein Maskottchen. Ich klopfte ein bisschen auf Eimern herum und machte ein paar Samples.“ Außerdem trieb Tom sich in New York und ein paar anderen Städten, an die er sich nicht mehr erinnern kann, rum. „Weißt du: Ich fand es super, herumzureisen und keinen festen Wohnsitz zu haben.“ Da musste er sich wohl sehr umstellen, jetzt, wo er in München wohnt? „Heute schweife ich nicht mehr in der Weltgeschichte herum, sondern nur noch zwischen verschiedenen Münchner Cafés und Bars.“ Bei einem dieser Ausflüge traf er im „Atomic Café“ Christian Höck, der dort bei Konzerten den Sound macht. Außerdem ist er Mitglied der Münchner Band Phonoboy und Mitbesitzer des Telstar- Tonstudios. Als er das erste Mal die Songs von Tom hörte, fühlte er sich gleich an die Musik seiner frühesten Jugend erinnert: „Ich hab halt Ende der 80er, Anfang der 90er auch Sonic Youth, Pixies und so gehört. Da gefiel mir Toms Musik sofort.“ Also gingen sie zusammen mit Toms Freund, dem Schlagzeuger Chris Turco – bekannt unter anderem als Teilzeitmitglied der Postrock-Formation Trans Am –, ins Studio und nahmen die Songs von „Mrs. Yellow“ auf. „Das ist mit das Beste, was ich in meinem Studio je produziert habe“, freut sich Christian. Wenn man sich Ende der 80er, Anfang der 90er für Musik anfing für Musik zu interessieren, möchte man natürlich nicht als Songwriter durch die Lande touren, sondern in einer Band spielen und so gründeten Tom und Christian Gown. Benannt nach einer Zeile aus Pink Floyds „See Emily Play“ und eine Aufforderung an die Besucher von Gown-Konzerten, gefälligst in einem Gewand zu erscheinen. Christian übernahm den Bass und Chris musste zurück in die Staaten, also brauchten die beiden für eine richtige Band noch einen Schlagzeuger. Christian fragte also Lauro Cress, der mit 20 Jahren schon in mehr Bands spielte, als Ringo Starr bis heute, unter anderem bei Vegas und jetzt bei Big Jim. Nebenbei ist Lauro übrigens – wo wir hier schon eine Berühmtheit nach der anderen einführen, soll auch das nicht verschwiegen werden – Sohn des Passport-Schlagzeugers Curt Cress. Christian war ganz verwundert, dass Lauro sofort begeistert war bei Gown mitzuspielen. „Ich hatte Tom schon ein Jahr zuvor getroffen“, erinnert sich Lauro. „Allerdings war er da ziemlich betrunken und konnte sich wahrscheinlich nicht mehr an mich erinnern. Aber ich hab ihm schon damals gesagt, er soll mich anrufen, wenn er einen Schlagzeuger braucht.“ Wie gesagt, Tom Snively hält nicht so viel von Erinnerungen. Doch wenn man dieser Tage nach den besten neuen Indie-Gitarrenplatten gefragt wird, sollte man sich auf jeden Fall an „Mrs. Yellow“ erinnern.