Mit «Limmat Soul» serviert Pete Penicka nach sei- nem Debut-Album «Bluet, Schweiss und Trane» (2004, Muve) ein zweites Mal exzellenten «Soul Food». Ja er schopft sprichwortlich mit «Haus- mannskost», fur Herz, Bein und Kopf, noch einmal kraftig nach. Am Servierboy mit dabei ist kein ge- ringerer als der zur Zeit wohl innovativste Rapper im deutschsprachigen Raum: Kutti MC rundet vier Tracks mit seinem Flow in gewohnt gekonnter Art ab. Mit der ersten Single «Du bisch», schickt Pete nun einen wurdigen Vertreter von «Limmat Soul» in die erste Runde. Nach dem erdigen und dichten «Bluet, Schweiss und Trane», erstrahlt «Limmat Soul» in einem beina- he schon «architektonisch»-klaren Licht: Hier umweht elektronische Kuhnheit «dreckige» Klange, als ob dies eine Selbstverstandlichkeit ware. Mitreissende Beats und Texte die direkt ins Herz treffen, getragen von Pete Penickas Stimme mit der er relaxt auf der Klavia- tur der menschlichen Emotionen spielt. Es ist Mundart mit Seele! Petes Musik besitzt dabei einen ureigenen Glanz, der darauf beruht, keinesfalls amerikanisch zu wirken, sondern global gultig zu sein. Auf «Limmat Soul» werden Erlebnisse und Meilenstei- ne verarbeitet, die immer personlich bleiben, jedoch fur jeden auf sich anwendbar sind. Trotz der Intimitat, die sich hier offenbart, kann sich jeder, der sich das Al- bum im sprichwortlichen Sinne zu Gemute fuhrt, darin wieder erkennen. Zusammen mit einer neu gefunde- nen Eingangigkeit ist ein Album entstanden, das sich niemandem aufdrangt und dennoch jeden beruhrt. Pete Penickas Talent wurde ihm sprichwortlich in die Wiege gelegt; als Sohn eines Jazz-Schlagzeugers und einer musikvernarrten Mutter, begann er sich bereits im Kindergarten fur Musik zu interessieren und wurde auch entsprechend gefordert. Fruh schon begann sich Pete Penickas musikalische Begabung insbeson- dere in seiner Kehle zu manifestieren. Die Passion des Singens hat ihn zeit seines Lebens be- gleitet, so war es fur ihn nicht mehr als naturlich, «seine Musik», den Soul- und RnB, mit dem er aufgewach- sen war, jetzt in seiner eigenen Sprache erklingen zu lassen. Was am Anfang eine Herausforderung war, wurde rasch zur Leidenschaft. «Das Schweizerdeutsch liegt mir naher, in meiner Sprache kann ich mich viel facettenreicher und differenzierter auszudrucken». Heute, als gereifter Musiker, schreibt arrangiert und produziert er all seine Stucke im Alleingang. Nach diversen Gastauftritten und Featurings bei «Bligg n Lexx», «Bligg», «Gleis Zwei» etc. in einer Zeit, wo alle von Schweizer Hip Hop sprechen, und am Lauf- meter «schnell gebackenes» veroffentlicht wird, setzt Pete Penicka auf hochwertig produzierten Mundart Soul. Er schreibt dabei - als erster Mundartsanger in dieser Sparte - schweizer Musikgeschichte.