Für die lauen Winde schöngefärbten Mainstreams hatte John Lindberg noch nie etwas übrig: Vom Beginn seiner mehr als zwei Dekaden umfassenden Karriere stand der virtuos agierende Bassist immer im Zentrum des musikalischen Geschehens. In seiner Biographie dominieren die großen Namen der Avantgarde: Von Joe Bowie über Anthony Braxton bis hin zu Albert Mangelsdorff öffneten sich stets neu zu entdeckende Regionen kreativer Musik, zu der Lindberg einen maßgeblichen Beitrag beisteuerte. Als Mitbegründer des String Trio Of New York - die Gruppe mit James Emery (Gitarre) und wechselnden Begleitern besteht sein 1981- hatte sich der Bassist ein Experimentierfeld für kammermusikalische Interaktionen geschaffen. Nicht nur in diesem von der Kritik mit Lob überhäuften Trio, sondern auch bei vielen anderen Begegnungen als Sideman und Leader trat Lindberg in unterschiedlichsten Besetzungen mit außergewöhnlichen Kompositionen hervor. Two By Five featuret zwei längere, durch mehrere Themen und Ereignisfelder strukturierte Kompositionen in originellem musikalischen Kontext. In epischen Exkursionen führt Lindberg das Ann Arbor String Quartet mit souverän eingesetztem Basspiel in ein an keiner stilistischen Ebene festzumachendes Klangabenteuer. Spannungsgeladene Sequenzen, die einen Augenblick im avantgardistischen Klassikbereich verharren, bekommen durch scharfkantige Melodien und Rhythmen einen Jazz-Touch bevor der fantasiebegabte Navigator lyrische Ruheinseln ansteuert.